Erfahre Wissenswertes über Epilepsie – Welche Epilepsie Anfallsarten gibt es?
Die Epilepsie als eine chronische neurologische Erkrankung ist durch wiederkehrende Anfälle charakterisiert. Diese Anfälle entstehen durch übermäßige elektrische Aktivität im Gehirn und können eine Vielzahl von Symptomen und Auswirkungen haben Je nachdem, welche Regionen des Gehirns betroffen sind und wie sich die Aktivität ausbreitet, können sich die Anfälle in unterschiedlichen Formen und Schweregraden manifestieren. Bei mir wurde eine fokale Epilepsie diagnostiziert, mit sekundärer Generalisierung. In diesem Blogbeitrag werfe ich einmal einen ausführlichen Blick darauf, welche Epilepsie Anfallsarten es gibt.
Inhaltsverzeichnis
Epilepsie Anfallsarten:
Fokale Anfälle (partielle Anfälle)
Fokale Anfälle (früher auch bekannt als Petit-Mal) treten auf, wenn die übermäßige neuronale Aktivität auf einen bestimmten Bereich im Gehirn beschränkt ist.
Dieser Bereich wird auch als Fokus bezeichnet.
Fokale Anfälle können zwei Unterarten haben: einfache fokale Anfälle und komplexe fokale Anfälle.
Einfache fokale Anfälle:
Diese Anfälle beeinflussen die Bewusstseinsfähigkeit des Betroffenen nicht.
Sie können sensorische, motorische oder psychische Symptome verursachen, je nachdem, welche Gehirnregion betroffen ist. Beispiele sind sensorische Halluzinationen, Muskelzuckungen oder intensive Emotionen.
Komplexe fokale Anfälle:
Im Gegensatz zu einfachen fokalen Anfällen führen diese zu einer Beeinträchtigung des Bewusstseins.
Betroffene können sich des Anfalls nicht bewusst sein oder sich in einem Dämmerzustand befinden.
Die Anfälle können zu einem Automatismus führen, bei dem der Betroffene stereotype, unwillkürliche Bewegungen ausführt, wie beispielsweise Kauen, Schmatzen oder wiederholte Handlungen.
Generalisierte Anfälle
Generalisierte Anfälle beeinflussen beide Hirnhälften von Anfang an und betreffen somit das gesamte Gehirn. Es gibt verschiedene Typen von generalisierten Anfällen:
Absence-Anfälle:
Auch bekannt als kurze Abwesenheiten, zeichnen sich diese Anfälle durch einen plötzlichen Verlust des Bewusstseins aus.
Betroffene starren für einige Sekunden in die Leere und sind danach möglicherweise kurzzeitig desorientiert, ohne jedoch körperliche Symptome zu zeigen.
Myoklonische Anfälle:
Diese Anfälle äußern sich durch plötzliche, unkontrollierbare Muskelzuckungen.
Diese können isoliert auftreten oder auch in Kombination mit anderen Anfallsarten.
Die Betroffenen können Gegenstände fallen lassen oder plötzlich aus dem Schlaf erwachen.
Atonische Anfälle:
Atonische Anfälle werden auch als Akinetische Anfälle oder Fallanfälle bezeichnet.
Sie führen zu einem plötzlichen Verlust der Muskelspannung, was dazu führen kann, dass die Person den Halt verliert und stürzt.
Tonisch-klonische Anfälle (früher bekannt als Grand-mal-Anfälle):
Dies sind die vielleicht bekanntesten und am meisten erkennbaren Anfälle, obwohl sie nicht zu den häufigsten gehören.
Sie werden oft von einem plötzlichen Bewusstseinsverlust begleitet, gefolgt von Muskelsteifheit (tonischer Phase) und rhythmischen Zuckungen (klonischer Phase).
Die Aura
Manche Menschen erleben auch eine Art Vorwarnung, bezeichnet als Aura, bevor sie das Bewusstsein verlieren. Die Aura ist selbst schon ein kleiner, epileptischer Anfall.
Diese Aura kann sich ganz unterschiedlich äußern: ein komisches Gefühl, Unwohlsein oder Kribbeln.
Manchmal bleibt es auch bei der Aura und es folgt kein größerer Anfall.
Eine Aura kann ein gutes Warnsystem sein, wenn man sie richtig einschätzt.
In meinem Leben mit Epilepsie hat sich ein Vorgefühl erst in den letzten Jahren entwickelt. In meiner Jugend hatte ich es nicht.
Wobei ein Vorgefühl nicht mit einer Aura zu verwechseln ist.
Dieses Vorgefühl verunsichert und ängstigt mich manchmal etwas, aber ich bin auch dankbar, dass ich es inzwischen (meistens) habe, da ich so noch eine Möglichkeit habe, einen Gang zurückzuschalten, um (hoffentlich) zu verhindern, dass es zu einem Anfall kommt.
Fazit: Die Epilepsie Anfallsarten
Epilepsie ist eine komplexe Erkrankung. Du hast nun einen Überblick über die Epilepsie Anfallsarten erhalten.
Die Anfälle können sich in ihrer Art sehr unterscheiden, je nachdem welche Gehirnregion oder ob das ganze Gehirn betroffen ist.
Ich denke, es ist für die eigene Epilepsie ganz wichtig, ein gutes Verständnis dafür zu haben, damit man passende Behandlungen wählen kann und seine Lebensqualität verbessert.
Sehr hilfreich kann hier das Führen eines Epilepsie-Tagebuches sein, in das man alle Symptome und Anfälle eintragen kann.
P.S.: Auch ein gesunder und strukturierter Start in den Tag ist sehr wichtig, um die eigene Lebensqualität zu verbessern. Wirf dafür gerne einen Blick auf meinen Blogbeitrag: 10 Ideen für eine gesunde Morgenroutine.
Liebe Grüße
Sarah
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