Von Gehirn bis Zuckerersatz
Glycin ist eine einfache, aber kraftvolle Aminosäure, die eine Vielzahl von Vorteilen für deine Gesundheit bieten kann. Erfahre hier mehr über die Wirkung von Glycin.
Als einer der kleinsten Bausteine der Proteine ist es in deinem Körper allgegenwärtig und spielt eine entscheidende Rolle in zahlreichen physiologischen Prozessen.
Aber was genau ist Glycin, und wie ist die Wirkung, insbesondere in Bezug auf die Gesundheit deines Gehirns und zur Unterstützung bei Epilepsie?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Glycin?
- Wie kann Glycin dir helfen?
- Weitere unterstützende Wirkungen von Glycin
- Glycin als Zuckerersatz
- Glycin in Lebensmitteln
- Mögliche Nebenwirkungen von Glycin
- Meine Erfahrungen mit Glycin
- Fazit
Was ist Glycin?
Glycin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, was bedeutet, dass dein Körper sie generell selbst herstellen kann. Es ist in proteinreichen Nahrungsmitteln enthalten, wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Hülsenfrüchten.
Glycin ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil von Proteinen, sondern fungiert auch als Neurotransmitter im zentralen Nervensystem. Das bedeutet, dass es bei der Signalübertragung im Gehirn und Rückenmark unterstützt.
Wie kann Glycin dir helfen?
1. Förderung der Gehirngesundheit
Glycin hat mehrere Funktionen, die zur Verbesserung der Gehirngesundheit beitragen. Es wirkt als inhibitorischer Neurotransmitter, was bedeutet, dass es die Erregbarkeit der Neuronen im Gehirn reduziert und so eine beruhigende Wirkung hat. Dies kann dazu beitragen, Stress und Angst zu reduzieren und dir helfen, besser zu schlafen. Ein guter Schlaf ist sehr wichtig bei Epilepsie.
Darüber hinaus spielt Glycin eine Rolle bei der Synthese von Glutathion, einem der wichtigsten Antioxidantien im Körper. Antioxidantien schützen deine Zellen vor Schäden durch freie Radikale, die durch Stress, Umweltgifte und andere Faktoren entstehen können. Indem du deine Glycinaufnahme erhöhst, kannst du also dazu beitragen, dein Gehirn vor oxidativem Stress zu schützen.
2. Unterstützung bei Epilepsie
Bei Epilepsie entstehen Anfälle durch abnormale elektrische Aktivität im Gehirn. Glycin kann hierbei eine unterstützende Rolle spielen. Es ist bekannt, dass Glycin die Übertragung hemmender Signale im Gehirn unterstützt, was hilft, die neuronale Erregbarkeit zu regulieren.
Einige Studien haben gezeigt, dass Glycin helfen kann, die Häufigkeit und Schwere von Anfällen bei Menschen mit Epilepsie zu reduzieren. Dies geschieht durch die Modulation der Aktivität von NMDA-Rezeptoren, die eine Schlüsselrolle bei der neuronalen Erregbarkeit spielen. Indem Glycin diese Rezeptoren beeinflusst, kann es helfen, die Stabilität des neuronalen Netzwerks zu erhöhen und das Risiko von Anfällen zu verringern.
Weitere unterstützende Wirkungen von Glycin
Glycin bietet noch viele weitere gesundheitliche Vorteile:
- Reduktion von Erschöpfung: Glycin kann helfen, die körperliche und geistige Erschöpfung zu reduzieren. Es spielt eine Rolle im Energiestoffwechsel und kann die Effizienz der Muskelzellen verbessern, was zu einer geringeren Müdigkeit führt.
- Verbesserung der Schlafqualität: Als weitere Wirkung von Glycin hat sich gezeigt, dass Glycin die Schlafqualität verbessern kann, indem es die Körpertemperatur reguliert und die Schlafzyklen stabilisiert. Ein tiefer und erholsamer Schlaf ist essenziell für deine allgemeine Gesundheit und Wohlbefinden.
- Wundheilung und Gewebereparatur: Glycin ist wichtig für die Kollagenproduktion, die für die Gesundheit von Haut, Gelenken und Bindegewebe unerlässlich ist. Es unterstützt die Wundheilung und fördert die Regeneration von geschädigtem Gewebe.
Glycin als Zuckerersatz
Ein weiterer interessanter Aspekt von Glycin ist seine natürliche Süße. Glycin hat etwa 70 % der Süße von Haushaltszucker und kann daher gut als Zuckerersatz verwendet werden. Es hat einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass es den Blutzuckerspiegel nicht so stark beeinflusst wie herkömmlicher Zucker.
Glycin kann leicht in Getränke, Smoothies oder Joghurt gemischt werden, um ihnen eine angenehme Süße zu verleihen, ohne die negativen Auswirkungen von raffiniertem Zucker.
Glycin in Lebensmitteln: Wie kannst du Glycin in deine Ernährung integrieren?
Es ist möglich, Glycin in deine tägliche Ernährung aufzunehmen. Hier sind einige Tipps:
- Fleisch und Fisch: Diese sind reich an Glycin und anderen Aminosäuren. Insbesondere Knochenbrühe*, die aus dem Kochen von Knochen und Bindegewebe hergestellt wird, ist eine ausgezeichnete Quelle für Glycin.
- Milchprodukte und Eier: Diese enthalten ebenfalls moderate Mengen an Glycin.
- Pflanzliche Quellen: Hülsenfrüchte, Spinat, Kohl und andere grüne Gemüsesorten enthalten auch etwas Glycin.
- Nahrungsergänzungsmittel: Du kannst auch Glycin-Präparate in Betracht ziehen. Diese sind in Form von Pulvern oder Kapseln erhältlich und können einfach in deinen täglichen Ernährungsplan integriert werden. Sehr hochwertig und empfehlenswert ist das Glycin-Pulver von edubily.
Mögliche Nebenwirkungen von Glycin
Obwohl Glycin viele gesundheitliche Vorteile bietet, ist es wichtig, bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Glycin die vorgeschriebenen Dosierungen einzuhalten.
Glycin gilt zwar als sicher, aber bei zu hohen Dosen könnten folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Verdauungsprobleme: Hohe Dosen von Glycin können bei einigen Menschen zu Magenbeschwerden, Übelkeit oder Erbrechen führen.
- Schläfrigkeit: Da Glycin eine beruhigende Wirkung hat, kann es bei manchen Menschen Schläfrigkeit verursachen, insbesondere wenn es in hohen Dosen eingenommen wird.
Meine Erfahrungen mit Glycin
Ich liebe die Knochenbrühen von Brox*. Vor allem in den kälteren Monaten des Jahres tun sie, finde ich, sehr gut. Sie wärmen von innen, fördern die Darmgesundheit und enthalten viel Glycin.
Wenn ich mal keine Knochenbrühen daheim habe, nutze ich Glycin gerne in Pulverform*. Da es, wie ja oben schon genannt, eine natürliche Süße hat, gebe ich es gerne mit in mein morgendliches Müsli oder in den Joghurt. Auch eine abendliche Einnahme von Glycin könnte hilfreich sein, gerade wenn du unter Schlafproblemen leidest.
Fazit
Glycin ist eine vielseitige und nützliche Aminosäure, die viele gesundheitliche Vorteile bietet, insbesondere für dein Gehirn.
Durch die Integration von Knochenbrühe in deine Ernährung oder die Verwendung von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln kannst du die Vorteile dieser bemerkenswerten Aminosäure nutzen. In Pulverform kann Glycin außerdem wunderbar als natürliches Süßungsmittel verwendet werden.
Berichte mir gerne in den Kommentaren über deine eigenen Erfahrungen mit Glycin.
Liebe Grüße
Sarah
Quellenangaben:
- Changes in neural network homeostasis trigger neuropsychiatric symptoms: https://www.jci.org/articles/view/71472
- Die duale Rolle des Neurotransmitters Glycin im zentralen Nervensystem: https://www.mpg.de/312638/forschungsSchwerpunkt1.pdf
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2 Antworten zu „Glycin und seine Wirkung auf deine Gesundheit:“
Knochenbrühe als Zuckerersatz klingt ja wortwörtlich aufgenommen a bisserl strange 😉
Aber ich verstehe es.
Vor allen Dingen ist das wirklich ein ganz feines Essen, für das man sehr lange am Herd steht.
Ich bin über deinen Newsletter hierhergekommen und dachte mir eigentlich, dass du etwas schreibst über die Schädlichkeit von Zucker auf das (kindliche) Gehirn. Ich hatte mich gerade mit meiner Schwiegertochter darüber unterhalten. Hast du sowas in Planung?
LG
SabieneHallo Sabiene,
da hast du natürlich recht, Knochenbrühe und Zuckerersatz passt nicht wirklich zusammen.
Knochenbrühe ist ja alles andere als süß, auch wenn es viel Glycin enthält.
Als Zuckerersatz eignet sich da besser das pure Glycin-Pulver, das ist sehr praktisch.
Ich habe auf jeden Fall noch mehrere Beiträge in Planung, was das Thema Zucker betrifft.
Wann genau diese veröffentlicht werden, kann ich aber noch nicht sagen.
Werde es aber dann wieder im Newsletter ankündigen.
LG
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