Welche Aminosäuren bei Epilepsie?

Aug 26, 2024 | Epilepsie Nahrungsergänzung, Epilepsie und Ernährung | 0 Kommentare

Welche Aminosäuren bei Epilepsie?

Aug 26, 2024 | 0 Kommentare

Die unterschätzte Bedeutung von Eiweiß

Eiweiß, oder auch Protein, besteht aus Aminosäuren, die essenziell für viele Prozesse im Körper sind, einschließlich der Funktion des Gehirns.

Eiweiß spielt eine Schlüsselrolle in deinem Körper, doch seine Wichtigkeit wird häufig übersehen, insbesondere im Vergleich zu anderen Nährstoffen wie Kohlenhydraten und Fetten. Oft wird fälschlicherweise sogar vor Eiweiß gewarnt.

Viele Menschen fokussieren sich stark auf die Aufnahme von Kohlenhydraten und Fetten, ohne sich bewusst zu sein, dass Eiweiß für das reibungslose Funktionieren des gesamten Organismus ebenso unverzichtbar ist.

Ohne ausreichend Eiweiß können lebenswichtige Prozesse, wie die Herstellung von Enzymen, Hormonen und Neurotransmittern, nicht optimal ablaufen.

Dies ist auch besonders wichtig für Menschen mit Epilepsie, da die richtige Balance dieser Prozesse entscheidend für die Kontrolle von Anfällen ist.

In diesem Beitrag wollen wir einen genaueren Blick auf verschiedene Aminosäuren und die Gründe für eine ausreichende Eiweißzufuhr werfen.

Inhaltsverzeichnis

Wichtige Gründe für eine ausreichende Eiweißzufuhr

Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist entscheidend bei Epilepsie, da Proteine und ihre Bausteine, die Aminosäuren, viele grundlegende Funktionen im Körper erfüllen. Hier sind einige Gründe, warum eine ausreichende Eiweißzufuhr besonders wichtig für dich ist.

1. Bausteine des Körpers

Proteine bestehen aus Aminosäuren, die als Bausteine für alle Zellen, Gewebe und Organe im Körper dienen. Sie sind notwendig für die Reparatur und den Aufbau von Muskelgewebe, Haut, Haaren und Nägeln. Für Menschen mit Epilepsie, bei denen der Körper möglicherweise stärker beansprucht wird, ist eine ausreichende Proteinzufuhr entscheidend, um die Gesundheit und die Regenerationsfähigkeit des Körpers zu unterstützen.

2. Unterstützung der Gehirnfunktion

Aminosäuren spielen eine zentrale Rolle im Gehirn, da sie die Vorstufen von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin, GABA und Glutamat sind. Diese Neurotransmitter sind entscheidend für die Regulierung der Stimmung, der kognitiven Funktionen und der Erregbarkeit der Nervenzellen. Bei Epilepsie ist das Gleichgewicht dieser Neurotransmitter oft gestört, was zu Anfällen führen kann. Eine ausreichende Zufuhr von Proteinen stellt sicher, dass genügend Aminosäuren vorhanden sind, um diese Neurotransmitter zu synthetisieren und das Gehirn zu unterstützen.

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3. Regulierung des Energiestoffwechsels

Eiweiß ist neben Kohlenhydraten und Fetten eine wichtige Energiequelle. Es wird langsamer verdaut, was zu einer stabileren und langanhaltenden Energieversorgung führt. Auch als Epileptiker und Epileptikerin kann man von einer stabilen Energiezufuhr profitieren, da Schwankungen im Blutzuckerspiegel ein Anfallsauslöser sein können.

4. Stärkung des Immunsystems

Proteine sind notwendig für die Produktion von Antikörpern, die das Immunsystem unterstützen. Ein starkes Immunsystem ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden, die wiederum Anfälle auslösen können. Zudem spielen Proteine eine Rolle bei der Wundheilung und der Reparatur von Gewebe, was für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden unerlässlich ist.

5. Verbesserung der Medikamentenwirksamkeit

Als Epileptiker und Epileptikerin ist man oft auf Medikamente angewiesen, um Anfälle besser zu kontrollieren. Eine ausreichende Proteinzufuhr kann dazu beitragen, dass der Körper die Medikamente besser verstoffwechselt und ihre Wirksamkeit optimiert wird.

6. Unterstützung der Muskel- und Nervengesundheit

Aminosäuren wie Leucin, Isoleucin und Valin spielen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Muskelmasse und der Unterstützung der Muskel- und Nervengesundheit. Eine gute Muskelgesundheit kann dabei helfen, die allgemeine körperliche Fitness und Widerstandsfähigkeit zu erhalten.

Typische Anzeichen dafür, dass du zu wenig Eiweiß zu dir nimmst

  • Heißhunger: Leidest du häufiger unter Heißhunger, ist es sehr wahrscheinlich, dass du unter Proteinmangel leidest. Versuch es bei der nächsten Heißhunger-Attacke mal mit einem Proteinshake anstatt mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten wie Chips und Schokoriegel.
  • Infektanfälligkeit: Bist du sehr anfällig für Effekte, kann ebenso ein Mangel wichtiger Aminosäuren dahinter stecken, da diese eine wichtige Rolle in der Immunantwort spielen.
  • Blutzuckerschwankungen: Eiweiß unterstützt die Blutzuckerkontrolle, indem es bestimmte Hormone im Darm stimuliert, die deine Blutzuckerregulation verbessern.
  • Fehlender Antrieb oder/und schlechter Schlaf: Die Aminosäuren regulieren die Verfügbarkeit der Neurotransmitter im Gehirn, die deine Ausgeglichenheit, deinen Schlaf, dein Durchhaltevermögen und deinen Antrieb steuern.

Eiweißreiche Lebensmittel

Um sicherzustellen, dass du genügend Eiweiß mit deiner Ernährung aufnimmst, ist es wichtig, regelmäßig eiweißreiche Lebensmittel in deine Mahlzeiten zu integrieren.

Besonders wenn du wenig oder keine tierischen Produkte isst, solltest du darauf achten, pflanzliche Eiweißquellen bewusst auszuwählen und gegebenenfalls auf Nahrungsergänzungsmittel wie Proteinpulver oder Aminosäurekapseln zurückzugreifen, da Eiweiß aus pflanzlichen Quellen nicht immer so gut aufgenommen wird.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie du deine Eiweißzufuhr erhöhen kannst:

Tierische Eiweißquellen:

  • Fleisch und Geflügel: Huhn, Pute, Rind und Schwein sind ausgezeichnete Eiweißlieferanten. Auch Knochenbrühe ist ein toller Eiweißlieferant. Knochenbrühe nutze ich vor allen Dingen gerne in der kälteren Jahreszeit.
  • Fisch und Meeresfrüchte: Lachs, Garnelen und andere Fischsorten bieten hochwertiges Protein.
  • Eier: Eier sind eine hervorragende Eiweißquelle und vielseitig einsetzbar.
  • Milchprodukte: Milch, Joghurt, Käse und Quark liefern auch Eiweiß.
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    Pflanzliche Eiweißquellen:

    • Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Erbsen sind reich an Protein und Ballaststoffen.
    • Tofu und Tempeh: Diese aus Soja hergestellten Produkte sind gute Eiweißquellen für Vegetarier und Veganer.
    • Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Chiasamen, Hanfsamen und Leinsamen liefern Eiweiß sowie gesunde Fette.
    • Quinoa und Amaranth: Diese Pseudogetreide sind reich an Protein und enthalten alle essenziellen Aminosäuren.
    • Vollkornprodukte: Hafer, Hirse, Buchweizen und andere Vollkornprodukte bieten eine moderate Menge an Protein.

      Ich empfehle, vor allem bei tierischen Produkten, vermehrt auf Bio-Qualität zu achten und diese bevorzugt zu kaufen.

      Proteinpulver und Aminosäurekapseln

      Wenn du wenig tierische Produkte isst oder Schwierigkeiten hast, genügend Eiweiß über die Ernährung aufzunehmen, kann die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln eine sinnvolle Wahl sein:

      • Proteinpulver: Es gibt viele pflanzliche Proteinpulver auf Basis von Erbsen, Reis oder Hanf. Diese lassen sich leicht in Smoothies, Shakes, Joghurt oder Backwaren integrieren und helfen dir, deine Eiweißzufuhr zu erhöhen.

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      • Aminosäurekapseln: Spezielle Aminosäurepräparate können eine gezielte Versorgung mit Aminosäuren sicherstellen. Sie sind sehr praktisch für unterwegs und können helfen, Lücken in der Ernährung zu schließen.
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      Spezielle Aminosäuren bei Epilepsie

      Aminosäuren spielen eine zentrale Rolle im Gehirn, indem sie als Bausteine für Neurotransmitter, Hormone und andere wichtige Moleküle fungieren, die die Gehirnfunktion regulieren.

      Bestimmte Aminosäuren können besonders hilfreich sein, wenn du an Epilepsie leidest. Hier sind einige der wichtigsten:

      • Taurin: Taurin wird aus den Aminosäuren Cystein und Methionin gebildet und hat eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Es kann helfen, die Erregbarkeit der Nervenzellen zu reduzieren, was besonders bei Epilepsie von Vorteil sein kann. Studien haben gezeigt, dass Taurin die Anfallshäufigkeit verringern kann, da es die Aktivität bestimmter Neurotransmitter moduliert.
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      • Glycin: Glycin ist eine weitere Aminosäure, die eine hemmende Wirkung auf das zentrale Nervensystem ausübt. Es wirkt als Neurotransmitter und kann dabei helfen, die Übererregung der Nervenzellen zu vermindern, was bei der Kontrolle von epileptischen Anfällen unterstützend wirken kann.
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      In diesem Blogartikel habe ich mich ausführlich mit Glycin beschäftigt. Es lässt sich auch wunderbar als gesunden Zuckerersatz nutzen, da es von Natur aus süß ist.

      • Tyrosin: Tyrosin ist eine Aminosäure, die für die Produktion von Dopamin und Noradrenalin wichtig ist, beides Neurotransmitter, die eine Rolle bei der Stressbewältigung spielen. Da Stress ein häufiger Auslöser für epileptische Anfälle ist, kann eine ausreichende Tyrosinzufuhr möglicherweise dazu beitragen, das Risiko von Anfällen zu verringern.
      • Tryptophan: Tryptophan ist die Vorstufe von Serotonin, einem Neurotransmitter, der als „Glückshormon“ bekannt ist. Ein niedriger Serotoninspiegel kann die Anfälligkeit für Anfälle erhöhen. Durch die ausreichende Aufnahme von Tryptophan kannst du möglicherweise das Serotoninniveau im Gehirn stabil halten und so das Risiko von Anfällen reduzieren.

      Taurin und auch Glycin sind beides Aminosäuren, die ich regelmäßig gesondert supplementiere und die ich als hilfreich erachte.

      Zu Tyrosin und Tryptophan gibt es noch keine ausreichend wissenschaftlichen Belege. Hier würde ich eher dazu raten, sie nicht separat einzunehmen, sondern als Bestandteil eiweißreicher Lebensmittel oder Proteinpulver.

      Fazit

      Die Wichtigkeit von Eiweiß darf nicht unterschätzt werden. Es ist ebenfalls sehr wichtig zu wissen, welche Aminosäuren bei Epilepsie besonders hilfreich sein können.

      Diese im Eiweiß enthaltenen Aminosäuren sind die Bausteine des Lebens – sie sind in jeder Zelle deines Körpers enthalten und unerlässlich für nahezu alle biologischen Prozesse.

      Proteine ermöglichen eine Vielzahl von Prozessen im Körper, darunter die Aufrechterhaltung der Gehirnfunktion, die Regulierung der Stimmung, die Unterstützung des Immunsystems und sie sorgen für eine bessere Wirkung von Medikamenten.

      Achte darauf, genügend Eiweiß über deine Ernährung aufzunehmen, und nutze zusätzlich Proteinpulver oder Aminosäurekapseln, um deinen Bedarf zu decken. Auch Knochenbrühen kann ich sehr empfehlen.

      So kannst du sicherstellen, dass dein Körper und besonders dein Gehirn die nötigen Nährstoffe erhalten, um bestmöglich zu funktionieren.

      Wie ist es um deine Eiweißzufuhr bestellt? Berichte gerne in den Kommentaren darüber.

      Liebe Grüße

      Sarah

      Quellenangaben:

      • Taurin verstärkt die antikonvulsive Wirkung der GABA-Agonisten Muscimol und Pentobarbital: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30682212/
      • Die duale Rolle des Neurotransmitters Glyzin im zentralen Nervensystem: https://www.mpg.de/312638/forschungsSchwerpunkt1.pdf

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